Claudia Freitag-Mair | Zu meinen Arbeiten

Wir befinden uns inmitten einer visuellen Reizüberflutung. Insbesondere in den sozialen Medien werden wir von farbenfrohen Bildern überwältigt, die umso beliebter sind, je mehr Klischees bedient werden. Diese Erkenntnis weckte in mir das Bedürfnis nach mehr Ruhe in der Bildgestaltung. Stille schafft Raum und ist somit eine Grundvoraussetzung für die Entstehung und Erfahrung von Neuem. Nur in einem freien Raum können neue Dinge entstehen.

 

In meiner malerischen Praxis habe ich mich für eine Reduzierung entschieden, um meine Fokussierung zu intensivieren. Ich beschränke mich auf wenige Farben und einen definierten Handlungsrahmen, arbeite akribisch, um Ruhe im Bild zu schaffen. Aktuell erkunde ich die Darstellung von Personen im offenen Raum – in einer fremdartigen Umgebung ohne klaren Bezug zu einem spezifischen Ort wirken sie häufig entfremdet von ihrer Umgebung und von sich selbst. Meine Werke sind zudem eine Reaktion auf die vorherrschende Abstraktion in zeitgenössischen Darstellungsformen.

 

Die Dargestellten bewegen sich zwischen den weitesten Fernen und tiefstem Inneren. Die leeren Räume üben eine immense Faszination auf sie aus und gleichzeitig scheinen sie den Blick zu leeren, ihn nach innen zu lenken. Es sind Menschen zu sehen, die durch Distanz zur Aussenwelt auf sich gestellt sind, sich aber gleichzeitig nicht von dieser Umgebung, der Aussenwelt, lösen können.